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"Schön, dass Du heute da bist!"

Erstes Familien-Naturerfahrungsprojekt im Seegut Blaue Blume

Vom 29.06. bis zum 03.07.2021 hatten wir das Naturerfahrungsprojekt für Familien aus Marzahn-Hellersdorf im Seegut Blaue Blume zu Gast. Die Blauen Blumen Jennifer Kunstreich, Martin Waldherr und Milena Romanski haben die Familien als Natur- und WildnispädagogInnen in Buchenhain empfangen.

Martin Waldherr zeigt den Kindern das Feuermachen

Mit Jennifer einen Baumumfang messen und daraus das Alter bestimmen

Milena hilft beim Zwergenfloßbau

Fünf Tage buntes Programm und jede Menge Spaß!

Eine Seefahrt die ist lustig,
Eine Seefahrt, die ist schön,
Denn da kann man fremde Ufer
Und noch manches andre sehn …

Thomas Winterlich aus der Blaue Blume Gemeinschaft ist unser Rettungsschwimmer an unserem “Tag am See” und rudert fließig den ganzen Tag Kinder übern Teich.

Gefördert wurde dieses wundervolle Projekt von der Heinz und Heide Dürr Stiftung und der Kommune Marzahn-Hellersdorf.

Am 29.06.2021 war es soweit – ein großer Reisebus mit ca. 30 gutgelaunten Kindern, Eltern und drei bezaubernden Sozialpädagoginnen rollt im Seegut ein. Durch den Lockdown waren diese Familien aus dem Elterntreff DRehKreuz in Marzahn und dem Familienzentrum „mIGELito“ in Hellersdorf die erste, richtige Seminargruppe in unserem Seegut Blaue Blume.

Ganz schön aufregend! Für die Blaue Blume und auch für die Familien und Pädagoginnen – wer war es denn schon noch gewohnt so viel Zeit in einer großen Gruppe zu verbringen? Fünf Tage spannendes Programm in der wunderschönen Natur der Uckermark warten auf uns.

Gemeinsames Singen zu Gitarrenmusik am Feuer – wer ist da nicht verzaubert?

Eine spannende Schatzsuche bei feinstem Regenwetter

Der musikalische Nachwuchs Kalem übt sich auch schonmal in Pfadfinderromantik

Auch der Klassiker “Stockbrot” gehört dazu!

Bei unserem Tag am See haben wir eine bezaubernde Zwergenstadt gebau.

Eine richtige kleine Hafenstadt braucht auch Schiffe. Die selbstgebauten Flöße haben wir dann weit draußen im See schwimmen lassen.

Noch Blumen als Verzierung, dann ist die hübsche, kleine Stadt perfekt und die Zwerge können einziehen.

Mitgeschnitzt haben am großen Bauwerk alle.

Jennifer kennt die Truppe seit April 2019. Für Martin und Milena ist es ihr erster Einsatz als frisch gebackene Wildnispädagogen, sie sind für den durch eine Verletzung ausgebremsten Julius Helm eingesprungen, der in den Jahren zuvor die Gruppe mit Jennifer als Wildnispädagoge begleitet hat.

Was für ein Wiedersehen, Kennenlernen und Beschnuppern!

Neben Kenntnissen über die Natur und Erfahrungen mit der Natur, wollen wir auch ein bisschen was von unserer Blaue Blume Kultur einbringen. Dabei haben wir uns ein paar Sachen getraut, die vielleicht für die Familien erstmal ein bisschen seltsam waren. So hat Jennifer aus ihrer Lachyoga – und Clownsausbildung gleich zur Begrüßungsrunde ein paar Übungen geteilt … z.B. „Das Begrüßungslachen“ – dabei breiten Menschen, die sich lachend gegenübertreten, die Arme aus und rufen begeistert: „Schön, dass Du heute da bist!“ Auch, wenn das vielleicht ein bisschen „peinlich“ war, gab es beim Abschlusskreis das Feedback, das es gut war sich gleich zu Anfang so „zum Affen“ zu machen, danach war die Stimmung für den Rest der Zeit sehr gelöst.

Auch beim Sackhüpfen im Regen und den Wahrnehmungsübungen mit verbundenen Augen waren alle TeilnehmerInnen sehr mutig!

Auch kulinarisch haben wir was gewagt. Von wegen „Kinder essen nur Nudeln mit Ketchup“ … Gleich am ersten Tag gab es einen Salat mit Wilkräutern. Im Verlauf der Projekttage haben die Familien dann selbst Kräuter für Salat und Wildkräuterbutter und -salz gesammelt. Der experimentelle Höhepunkt war sicherlich die Brennesselsuppe als Hauptgericht. Von den meisten wurde diese ungewöhnliche Speise, gekochte von den Naturprojekt-Küchenchefs Jakob Ellwanger und Silke VomBauer, begeistert angenommen.

Die Knoblauchstrauke schmeckt sehr gut im Salat.

Aus den Brennesseln, die viel Eisen enthalten, wir jetzt gleich eine leckere und gesunde Suppe.

Scharfgarbe ist sehr gesund und ziemlich bitter, wie viele Wildkräuter. Daher ist es ratsam zu Wildkräutersalat ein süßes Dressing zu machen.

Der Schatz … das sind WIR!

links: Die Eltern spielen mit viel Freude und Talent die Waldgeister, die den Kindern Aufgaben stellen, um an den nächsten Teil der Schatzkarte zu kommen! oben: Der Schatzkartenteil ist zwar schon ein bisschen nass, weißt aber noch den richtigen Weg.

Ein großes Highlight im Programm war die Schatzsuche auf dem Blaue Blume Gelände, die bei strömenden Regen stattfand und dennoch von allen so begeistert und über Stunden mitgestaltet wurde. Die Eltern haben als „Waldgeister“ den Kindern Aufgaben gestellt, die sie lösen sollten, um zum nächsten Teil der Schatzkarte zu gelangen. In den Rollen der „Waldgeister“ wurde viel Aufregung und auch eine Menge Kreativität und Schauspieltalent bei den Eltern sichtbar, was die Kinder zum Teil schon ziemlich beeindruckt hat. Der gefundene Schatz enthielt neben Süßigkeiten kleine Liebes- und Wertschätzungsbriefe der Eltern an ihre Kinder. Es wirkte, als sei dies ein großer Schatz für alle gewesen – für die Eltern, die Kinder und die PädagogInnen.

Kissenschlacht im Gemeinschaftszelt

Bei der Nachtwanderung haben wir mit Kerzen Sternbilder nachgestellt.

Insgesamt war die Atmosphäre sehr offen und liebevoll, die Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren haben aufeinander aufgepasst und die Situationen haben sich immer gut gefügt, so dass alle sich nach Alter und Verantwortungsgrad gut einbringen konnten.

Ein einprägsames, schönes Bild hat sich im großen Gemeinschaftsschlafzelt ergeben … die wilderen Kinder haben eine Kissenschlacht auf dem ausgebreiteten Matratzenlager veranstaltet, andere haben gemeinsam in einem Naturmärchenbuch gelesen und die älteren Teenager haben über wichtige Fragen des Lebens gesprochen. Das war schön – auch für die BetreuerInnen – mal wieder in die Gedankenwelt von Heranwachsenden einbezogen zu werden.

DANKESCHÖN!

Auch von den Eltern haben wir in persönlichen Gesprächen nochmal ein wenig mehr erfahren.

Unter Anderem, wie toll es ist, dass es die Angebote der Familienzentren gibt. Besonders die alleinerziehenden Väter berichteten, wie Sabine Bartosz vom mIGELito und Manuela Krzymyk vom Elterntreff DRehKreuz sie und ihre Familie schon seit vielen Jahren unterstützen. Zudem lassen sie sich für die Familien immer neue, schöne Projekte und Unternehmungen einfallen.

Manuela Krzymyk vom Elterntreff DRehKreuz

 

Sabine Bartosz vom mIGELito

Das allerdings dieses Naturerfahrungsprojekt überhaupt über diese 5 Jahre, die es insgesamt Bestand hatte, möglich war, verdanken wir alle dieser  Dame. Sabine Schieweck-Krenitz ist eigentlich bereits im (Un)Ruhestand und hat dennoch weiter gefördert, was ihr am Herzen liegt. Mit viel Elan hat sie die Anträge für dieses Projekt geschrieben, hat gerechnet, verhandelt und ermöglicht. Die vielfache Großmutter berichtet, dass sie mit all ihren Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln auch auf eine Truppe von über 30 Menschen kommt. Wahrscheinlich hat sie dieses Projekt deshalb so souverän gemanagt. Danke Bine!

Sabine Schieweck-Krenitz

Als der Reisebus am 03.07.2021 wieder von unserem Gelände in Richtung Berlin gerollt ist, gab es großes Winken und ein bisschen Wehmut.

Erschöpft und glücklich haben wir Blauen Blumen noch lange dem Kinderlachen und den vielen schönen Begegnungen nachgelauscht, die das Seegut während dieser schönen Tage zum Klingen gebracht haben.

Spiel mit uns, entdecke Dich, verzaubere Deine Welt und damit uns alle!